Paddockplatten versprechen das Ende von Matsch und Pfützen auf Reitböden und Ausläufen. Sie verhindern gefährliches Ausrutschen von Pferd und Mensch und wirken sogar stoßdämpfend. Die Verlegung ist einfach und kann von jedermann durchgeführt werden. Doch immer wieder kommt vor der Verlegung der Paddockplatten die Frage auf: mit oder ohne Unterbau?
Paddockplatten mit Unterbau verlegen
Eine Verlegung von Paddockplatten mit Unterbau ist ohne Frage aufwendiger: Sie müssen mehr Zeit, Aufwand und Kosten einkalkulieren.
Klassischerweise wird mit einer Dreischichtbauweise gearbeitet, die aus einer Tragschicht, den Paddockplatten und einer Tretschicht besteht. Ein guter Untergrund für Ihren Reitplatz und Auslauf steht und fällt mit der Tragschicht, denn diese hat die Aufgabe das Wasser aufzunehmen und in den Untergrund zu leiten. Gleichzeitig muss sie in der Lage sein, die Belastungen, die auf sie einwirken, tragen zu können. Folglich eignen sich keine Materialien, die dazu neigen zu verdichten. Ideal ist Kies, Bauschutt oder Steine, die allerdings vor der Verlegung der Platten einen vollkommen planen Untergrund darstellen müssen. Üblicherweise muss der Untergrund mehrere Zentimeter ausgebaggert werden, um ideale Voraussetzungen zu schaffen.
Die Paddockmatten haben die Funktion, die Tragschicht und Tretschicht voneinander zu trennen. Sie sorgen dafür, dass die beiden Schichten sich nicht vermengen, leiten das Wasser zuverlässig vertikal ab, geben Halt und sind stoßdämpfend. Die Tretschicht des Reitplatzes sollte entsprechend den Anforderungen angepasst sein, hier kann bei der Verlegung von Paddockplatten als Tretschicht ein herkömmlicher Reitplatzboden verwendet werden.
Der Vorteil der Paddockplatten mit Unterbau liegt auf der Hand. Der Reitplatz oder Paddock ist langfristig von Matsch befreit, professionell befestigt und schafft mit seinen stoßdämpfenden und rutschfesten Eigenschaften optimale Trainingsbedingungen. Neben den hohen Kosten und dem Aufwand ist diese Umsetzung allerdings nicht überall realisierbar. In vielen Gemeinden bedarf es einer Baugenehmigung, derartige Veränderungen am Boden durchzuführen.
Paddockplatten ohne Unterbau
Paddockmatten ohne Unterbau zu verlegen ist prinzipiell möglich. In diesem Fall werden die Matten ohne Vorbereitungen auf den Naturboden gelegt. Vor dem Kauf sollten Sie darauf achten, dass die ausgewählten Platten sich für diese Verlegung eignen.
Der Vorteil von Paddockmatten ohne Unterbau ist die schnelle und unkomplizierte Verlegung. Die Platten werden in den Matsch gelegt und eignen sich daher auch als eine Art Notfallmaßnahme bei schlechtem Wetter. Wie groß der Nachteil der Verlegung ohne Unterbau ist, kommt auf die Vorbereitungen und die Gegebenheiten vor Ort an. Werden die Platten ohne vorherige Begradigung auf eine nicht plane Oberfläche gelegt, muss damit gerechnet werden, dass der Boden trotz Paddockplatten uneben wird.
Neben der Frage, ob die Fläche plan ist, sollte das Hauptaugenmerk auf den Untergrund gelegt werden: Hat sich dieser bereits verdichtet und ist das Wasser nicht mehr in der Lage, in den Boden zu dringen, wird auch die Verlegung von speziellen Matten keine Lösung darstellen. Der Matsch wird sich aufgrund der wasserdurchlässigen Eigenschaften der Platten durch diese drücken und sie verschwinden lassen.
Ein Kompromiss wäre eine vorherige Begradigung des Bodens und das Verlegen eines Vlies, um zu verhindern, dass sich der Matsch durch die Platten drückt.
Fazit: Vor der Verlegung ausführlich informieren (lassen)
Für welche Art der Verlegung Sie sich entscheiden, hängt von Ihren individuellen Voraussetzungen und Ansprüchen ab. Sie sollten sich vor der Planung informieren, ob es überhaupt zulässig ist, Platten zu verlegen und sich gegebenenfalls eine Genehmigung einholen. Sollten Sie sich nach wie vor nicht sicher sein, welche der genannten Optionen die beste für Ihren Stall ist, ziehen Sie Experten hinzu und lassen sich beraten, welche Umsetzung bei Ihnen sinnvoller ist.…